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1. Deutsche Geschichte - S. 162

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dar Zeitalier des Emporkommens Preußen» 1648 — 1786. Gericht zu sitzen; den Leutnant von Katte, der um den Fluchtplan gewußt hatte, verurteilte es zu lebenslänglicher Festungshaft. Der König verschärfte dieses Urteil und wandelte es in Todesstrafe um; zu Küstrin wurde der Unglückliche vor den Fenstern Friedrichs enthauptet. Küstrin. Dem Sohn nahm Friedrich Wilhelm den Osfiziersdegen und hielt ihn von sich fern; er hätte ihn am liebsten von der Thronfolge ausgeschlossen. Der Prinz arbeitete von nun an zu Küstrin auf der Kriegs- und Dmnänen-fammerj. so nannte man damals diehprdenme an der'wtze der einzelnen Landesteile standen. Diese Tätigkeit wurde für ihn segensreich; denn er lernte damals das Getriebe der Verwaltung im einzelnen kennen und zugleich die landesväterliche Fürsorge seines Vaters verstehen und ehren. Nach einem Jahre kam eine Versöhnung mit dem König zustande, dessen Willen er sich unterwarf. Auch als ihm dieser die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern zur Braut bestimmte, fügte er steh. Im Jahre 1732 durste er Küstrin wieder verlassen und erhielt als Oberst ein Regiment, das zu Ru pp in seine Garnison hatte. Daraus fand die Vermählung statt; jedoch sind sich die Ehegatten innerlich nicht nahe getreten, und die künftige Königin von Preußen erwartete ein schmerzliches Los, das «Heinsberg, tz^r Vereinsamung. Bald daraus schenkte ihm der König das Schloß Rheinsberg bei Ruppin; und nun begannen für den Prinzen schöne Tage, in denen die Sorge für sein Regiment abwechselte mit heiterer, geistvoller Geselligkeit, anregenden Studien, der Pflege der Musik und der französischen Dichtkunst. Des Prinzen Lieblingssprache blieb auch ferner die französische; auch seine eigenen Gedichte sind in dieser Sprache versaßt, gegen die noch unentwickelte deutsche Literatur verhielt er sich völlig ablehnend. Damals trat er in lebhaften Brieswechsel mit Voltaire, dem geistvollen, witzigen und auf den verschiedensten Wissensgebieten bewanderten Haupte derjenigen Schriftsteller, die wir unter dem Namen der Aufiläruugs- literatur zusammenfassen. Mit seinem königlichen Vater stand er in gutem Einvernehmen. „Da steht einer, der mich rächen wird", ries dieser einst, auf feinen Sohn deutend, aus, als ihm Kaiser Karl Vi. bestimmt gegebene Zusicherungen brach, ^m Frühjahr 1740 wurde Friedrich durch seines Vaters Tod auf den Thron berufen. --------" Die ersten beiden schlesischen Kriege. § 175. Die politische Lage zur Zeit des Regierungsantritts Fried-«erlust richs Ii. Wenige Monate nach Friedrich Wilhelm I. starb Karl Vi. L«,Unter diesem Kaiser ist Lothringen dem deutschen Reich- verloren ge-

2. Deutsche Geschichte - S. 225

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Anfänge Friedrich Wilhelm, Iv. 225 Ludwig uhland, der Balladensänger; er war ein Mann von deutschem Sinn und festem Charakter, Eigenschaften die dem hochbegabten Liederdichter ^eiwri^ch.h eine abgingen. Unter den späteren Lyrikern ist neben Fr'eiligrath und Hoffmann von Fallersleben besonders E man u e l G e i b e l zu nennen. Daneben erblühte die deutsche Prosadichtung. Einer unsrer ersten Romanschriftsteller, dazu der Verfasser eines der besten deutschen Lustspiele, der „Journalisten", ist G u st a v F r e y t a g. Auch die bildenden Künste haben in diesem Jahrhundert viel- Mw-nde seitige Pflege erfahren. Zu Kunststädten und Sitzen von Künstlerschulen "**’ erwuchsen vor allem München, wo König Ludwig I. das eifrigste Interesse für die Kunst betätigte, Berlin, wo Friedrich Wilhelm Iv. sie lebhaft zu fördern suchte, Düsseldorf und Dresden. Der bedeutendste Baumeister der Zeit ist Schinkel, der Schöpfer des Berliner Schauspielhauses. Die Bildhauerkunst stand unter dem Einfluß des großen Dänen Bertel Thorwaldsen. Ihre hervorragendsten Vertreter waren Christian Rauch, der das Grabmal der Königin Luise und das Berliner Denkmal Friedrichs des Großen geschaffen hat, und Ernst R i e t s ch e l, der das Doppelstandbild Schillers und Goethes zu Weimar und die Lutherstatue für das Wormser Lutherdenkmal ausführte. Ein kennzeichnender Zug des Jahrhunderts ist es, daß sich Kennt- stcgenw, n i s s e und Bildung in einer früher ungefannten Weise unter allen " Volksschichten verbreiteten. Dies war zunächst der allgemeinen Schulpflicht zu verdanken, die nach dem ruhmvollen Beispiel Preußens auch in den meisten übrigen Staaten Europas Eingang fand. Ferner aber war es von der größten Bedeutung, daß sich infolge der Erfindungen, welche in der Buchdruckerkunst gemacht wurden, deren Leistungsfähigkeit in außerordentlichem Maße steigerte; infolge der hierdurch bewirkten Verbilligung des Preises ist die Zahl der Bücher und Zeitungen, welche dem Volke geistige Nahrung zuführen, stetig gestiegen. Ü. Die Zeit Friedrich Wilhelms Iv. 1840—1861. Die Anfänge. § 229. Friedrich Wilhelm Iv. Im Jahre 1840 starb Friedrich Wilhelm Iii.; sein Wahlspruch war gewesen: „Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Friedrich Wilhelm Iv., der Gemahl der bayrischen Prinzessin Wtbr1ie Mabeth, war bei des Vaters Tode fast 45 Jahre alt. Als er den Thron ^ Neubauer. Beschicht!. Lehrb. für Mädchensch. Ii. ö. Stuft. ik

3. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 49

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Anfnge Friedrich Wilhelms Iv. 49 Wagner die ersten seiner groen Opern auf, dabei den Fliegenden Hollnder" und den Tannhuser". Auch die bildenden Knste^ende erfuhren die vielseitigste Pflege. Zu Kunststdten und Sitzen von Knstler-schulen erwuchsen vor allem M n ch e n , wo König Ludwig I. das eifrigste Interesse fr die Kunst bettigte, Berlin, wo Friedrich Wilhelm Iv. sie lebhast zu frdern suchte, Dsseldorf und Dresden. Der be-deutendste Baumeister der Zeit ist S ch i n k e l, der Schpfer des Berliner Schauspielhauses. Die Bildhauerkunst stand unter dem Einflu des groen Dnen Bertel Thorwaldsen. Ihre hervorragendsten Vertreter waren Christian Rauch, der das Grabmal der Knigin Luise und das Berliner Denkmal Friedrichs des Groen geschaffen hat, und Ernst R i e t s ch e l, der das Doppelstandbild Schillers und Goethes zu Weimar und die Lutherstatue fr das Wormser Lutherdenkmal ausfhrte. Unter den deutschen Malern der Zeit war der gewaltigste Petercornelius, der u. a. die apokalyptischen Reiter geschaffen hat. Neben ihm sind vor allem zu nennen Wilhelm von Kaulbach, der Maler groer Geschichtsbilder, Ludwig Nichter, der seine Stoffe dem deutschen Volksleben entnahm, Moritz von Schwind, der das deutsche Mrchen malte, Friedrich Preller, der Schpfer der Odysseelandschaften. Ein kennzeichnender Zug des Jahrhunderts ist es, da sich Kennt-nisse und Bildung in einer frher ungekannten Weise unter allen Volksschichten verbreiteten. Dies war zunchst der allgemeinen Schulpflicht zu verdanken, die nach dem ruhmvollen Beispiel Preuens auch in den meisten brigen Staaten Europas Eingang sand. Ferner aber war es von der grten Bedeutung, da sich infolge der Erfindungen, welche in der Buchdruckerkunst gemacht wurden, deren Leistungsfhigkeit in auerordent-lichem Mae steigerte; infolge der hierdurch bewirkten Verbilligung des Preises ist die Zahl der Bcher und Zeitungen, welche dem Volke geistige Nahrung zufhren, stetig gestiegen. Ii. Die Zeit Friedrich Wilhelms Iv. 18401861. Die Anfnge. 41. Friedrich Wilhelm Iv. Im Jahre 1840 starb Friedrich Wilhelm Iii.; sein Wahlspruch war gewesen: Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Friedrich Wilhelm Iv., der Gemahl der bayrischen Prin-zessin Elisabeth, war bei des Vaters Tode fast 45 Jahre alt. Als er den Neubauer. Geschtchtl. Lehrbuch. B. V. 6. Aufl. 4

4. Deutsche Geschichte - S. 225

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Anfnge Friedrick Wilhelms Iv. 225 Ludwig Uhland, der Balladensnger; er war ein Mann von deutschem Sinn und festem Charakter, Eigenschaften die dem hochbegabten Liederdichter Heinrich Heine abgingen. Unter den spteren Lyrikern ist neben Freiligrath und Hoffmann von Fallersleben besonders Emanuel Geibel zu nennen. Daneben erblhte die deutsche Prosa-dichtung. Einer unsrer ersten Romanschriftsteller, dazu der Verfasser eines der besten deutschen Lustspiele, der Journalisten", ist G u st a v F r e y t a g. Auch die bildenden Knste haben in diesem Jahrhundert viel- Bildende fettige Pflege erfahren. Zu Kunststdten und Sitzen von Knstlerschulen erwuchsen vor allem Mnchen, wo König Ludwig I. das eifrigste Interesse fr die Kunst bettigte, Berlin, wo Friedrich Wilhelm Iv. sie lebhaft zu frdern suchte, Dsseldorf und Dresden. Der bedeu-tendste Baumeister der Zeit ist Schinkel, der Schpfer des Berliner Schauspielhauses. Die Bildhauerkunst stand unter dem Einflu des groen Dnen Bertel Thorwaldsen. Ihre hervorragendsten Vertreter waren Christian Rauch, der das Grabmal der Knigin Luise und das Berliner Denkmal Friedrichs des Groen geschaffen hat, und Ernst R i e t s ch e l, der das Doppelstandbild Schillers und Goethes zu Weimar und die Lutherstatue fr das Wormser Lutherdenkmal ausfhrte. Ein kennzeichnender Zug des Jahrhunderts ist es, da sich K e n n t - Allgemeine r r , m - r v . . _ Bildung. nt l l e und Bildung in einer frher ungekannten Weise unter allen Volksschichten verbreiteten. Dies war zunchst der allgemeinen Schulpflicht zu verdanken, die nach dem ruhmvollen Beispiel Preuens auch in den meisten brigen Staaten Europas Eingang fand. Ferner aber war es von der grten Bedeutung, da sich infolge der Erfindungen, welche in der Buchdruckerkunst gemacht wurden, deren Leistungsfhigkeit in auerordent-lichem Mae steigerte; infolge der hierdurch bewirkten Verbilligung des Preises ist die Zahl der Bcher und Zeitungen, welche dem Volke geistige Nahrung zufhren, stetig gestiegen. Ii. Die Zeit Friedrich Wilhelms Iy. 18401861. Die Anfnge. 229. Friedrich Wilhelm Iv. Im Jahre 1840 starb Friedrich Wilhelm Iii.; sein Wahlspruch war gewesen: Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Friedrich Wilhelm Iv., der Gemahl der bayrischen Prinzessin riebrt(6 Elisabeth, war bei des Vaters Tode fast 45 Jahre alt. Als er den Thron 2bijelm Neubauer. Geschlchtl. Lehrb. fr Mdchensch. Ii. 4. Aufl. ik

5. Deutsche Geschichte - S. 162

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
162 Das Zeitalter des Emporkommens Preuens 1648 1786. Gericht zu sitzen; den Leutnant von Katte, der um den Fluchtplan gewut hatte, verurteilte es zu lebenslnglicher Festungshaft. Der König verschrfte dieses Urteil und wandelte es in Todesstrafe um; zu Kstrin wurde der Unglckliche vor den Fenstern Friedrichs enthauptet. Kstrin. Dem Sohn nahm Friedrich Wilhelm den Ofsiziersdegen und hielt ihn von sich fern; er htte ihn am liebsten von der Thronfolge ausgeschlossen. Der Prinz arbeitete von nun an zu K str in auf der Kriegs- und Domnen-fammer; so nannte man damals die Behrden, die an der Spitze der einzelnen Landesteile standen. Diese Ttigkeit wurde sr ihn segensreich; denn er lernte damals das (Jetriebe der Verwaltung im einzelnen kennen und zugleich die landesvterliche Frsorge seines Vaters verstehen und ehren. Nach einem Jahre kam eine Vershnung mit dem König zustande, dessen Willen er sich unterwarf. Auch als ihm dieser die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern zur Braut bestimmte, fgte er sich. Im Jahre 1732 durfte er Kstrin wieder verlassen und erhielt als Oberst ein Regiment, das zu Ruppin seine Garnison hatte. Darauf fand die Vermhlung statt; jedoch sind sich die Ehegatten innerlich nicht nahe getreten, und die knftige Knigin von Preußen erwartete ein schmerzliches Los, das Rheinsberg, ftet Vereinsamung. Bald daraus schenkte ihm der König das Schlo Rheinsberg bei Ruppin; und nun begannen fr den Prinzen schne Tage, in denen die Sorge fr sein Regiment abwechselte mit heiterer, geist-voller Geselligkeit, anregenden Studien, der Pflege der Musik und der franzsischen Dichtkunst. Des Prinzen Lieblingssprache blieb auch ferner die franzsische; auch seine eigenen Gedichte sind in dieser Sprache verfat, gegen die noch unentwickelte deutsche Literatur verhielt er sich vllig ab-lehnend. Damals trat er in lebhaften Briefwechsel mit Voltaire, dem geistvollen, witzigen und aus den verschiedensten Wissensgebieten bewanderten Haupte derjenigen Schriftsteller, die wir unter dem Namen der Aufklrungs- literatur zusammenfassen. Mit seinem kniglichen Vater stand er in gutem Einvernehmen. Da steht einer, der mich rchen wird", rief dieser einst, auf seinen Sohn deutend, aus, als ihm Kaiser Karl Vi. bestimmt gegebene Zusicherungen brach. Im Frhjahr 1740 wurde Friedrich durch seines Vaters Tod auf den Thron berufen. ^ Die ersten beiden schleichen Kriege. 175. Die politische Lage zur Zeit des Regierungsantritts Fried-Verlust richs Ii. Wenige Monate nach Friedrich Wilhelmi. starb Karl Vi. s.unter diesem Kaiser ist Lothringen dem deutschen Reiche verloren ge-

6. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 189

1888 - Berlin : Hertz
Friedrich m. Kurfürst von Brandenburg, später Friedrich I. König in Preußen. (1688—1713.) 26. Friedrich'« Regierung big zur Ännahmc der Löniaskrone. (1688-1701.) Friedrich's Erziehung, Eigenschaften und Regierungsantritt. Friedrich, des großen Kurfürsten zweiter Sohn, welcher demselben zunächst als Kurfürst Friedrich Iii. folgte, war nicht einer der hervorragenden Fürsten, welche durch großartige Handlungen oder weise Einrichtungen dem Aufblühen ihrer Staaten neue Bahnen bereiten, aber er war dennoch bestimmt, eine wichtige Stelle in der Reibe der bobemollernschen Fürsten auszufüllen und durch einen bedeutsamen Schritt das gemeinsame Werk derselben weiter zu fördern. Die Macht, welche durch seine Vorfahren, besonders durch seinen ruhmreichen Vater begründet war, sollte durch ihn auch den ihr gebührenden Namen erhalten: an Einfluß und Ansehen standen die brandenburgischeu Regenten bereits weit über den übrigen Kurfürsten des Reiches, vielen selbstständigen Königen gleich, Friedrich war es vorbehalten, nun auch den königlichen Titel zu erwerben. Friedrich war am 11. Juni 1657 geboren, nicht als Kurprinz, denn es lebte damals noch ein älterer Sohn des großen Kurfürsten, der Kurprinz Karl Emil (geboren 1655). Beide Knaben waren dem trefflichen Geheimen Rathe Otto von Schwerin, einem wissenschaftlich gebildeten und praktisch bewährten Manne, übergeben, Friedrich aber erhielt in seinem sechsten Jahre den durch Studien und Reisen vielfach gebildeten Eberhard von Dankel-mann zum besonderen Lehrer und Erzieher. Der Prinz war mit einem schwächlichen und etwas verwachsenen Körper geboren und seine körperliche, wie geistige Entwickelung ging etwas langsam vor sich. Die zärtliche Mutter, Kurfürstin Luise Henriette, hörte zuerst mit Besorguiß, daß Daukelmann den zarten Prinzen bei den Lectionen öfters etwas anfahre, doch überzeugte sie sich, daß der Erzieher es gut meinte und nur darnach trachtete, den Knaben an eine ernstere Thätigkeit zu gewöhnen. Auch Kurfürst Friedrich Wilhelm erkannte Dankelmann's Verdienste um des Prinzen Erziehung gern an und gab ihm zum Lohne eine Stelle als Kammerrath. Friedrich erwarb in den Wissenschaften und in Sprachen gute Kenntnisse; sein Charakter nahm im Wesentlichen gleichfalls eine glückliche Richtung, nur entwickelte sich in ihm neben großer Gutmüthigkeit und Weichheit des Gemüthes frühzeitig ein

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 206

1891 - Leipzig : Voigtländer
206 genie in Tauris" durch Umdichtung in Verse die edle, vollkommene Form, welche diesem hohen Seelendrama" entspricht; er schuf endlich in Tasso" ein zweites Seelendrama, das an Gltte und Glanz der Sprache die Iphigenie vielleicht noch bertrifft. Die Abfassungszeit dieser Stcke reicht bis 1789. Die brigen Hauptwerke Goethes fallen in die folgende Geschichtsperiode. Schiller, Friedrich (von), war zu Marbach in Wrttemberg am 10. November 1759 geboren, studierte Medizin auf der Karlsschule zu Stuttgart, floh, als ihm die Freiheit der dichterischen Thtigkeit verkmmert wurde, nach Mannheim, begab sich daraus nach Leipzig und Dresden (zu seinem Freunde Krner), wurde 1789 Professor der Geschichte in Jena. Seine Hauptwerke gehren der dramatischen Poesie an. Von denselben wurden seine vier Jugendstcke: fcije Ruber" (1781), Fiesko", Kabale und Liebe", Don Carlos" vor 1789 gedichtet Werke voll Freiheitsglut, voll Bewegung und Leidenschaft, die in ihm schon Deutschlands grten Dramatiker ahnen lieen, als welchen er in seinen spter folgenden groartigen Schpfungen sich erwies. B. Die brigen Knste und Wissenschaften in Deutschland. Ungefhr gleichzeitig mit der Poesie, ihr teilweise vorauseilend, erhielt die deutsche Musik durch eine Reihe trefflicher Meister, namentlich durch Sebastian Bach (t 1750;'die Matthus-Passion), Hndel (t 1759; der Messias") und Mozatt f 1791; die Opern Don Juan", Zauberflte ic.\ das Requiem), denen sich Gluck (Iphigenie in Aulis und in Tauris :c.) und H a y d n (die Schpfung", die Jahreszeiten") beigesellten, ihre vollkommenste Ausbildung. Auch die Maleret fing an sich zu erheben. Die Bildnerei und die Baukunst hatten einen tch-tigen Meister in Schlter (um 1700), der Berlin mit Denkmlern zu schmcken Begann (das Zeughaus, das Reiterstandbild des Groen Kurfrsten). In den Wissenschaften leuchtete am Ende des 17. Jahrhunderts der vielseitig gelehrte Leibniz hervor, in der zweiten Hlfte des 18. der groe Knigsberger Denker Kant, der Vater der neueren Philosophie, ferner Winckelmann, der durch seine Geschichte der Kunst des Altertums" uns die Herrlichkeit der griechischen Kunst-denkmale erschlo, u. a. Aus der Kulturgeschichte sind endlich noch einige Erfindungen anzufhren, die in diese Periode fallen: so die Erfindung des B litz a B leiters(1751 von Ben-j a m i n F r a n k l i n), der Dampfmaschine (1769 von dem Englnder James Watt, des Luftballons (1782von dem Franzosen Montgolfier). Dritte Periode. Vom Ausbruch der grotzen franzsischen Revolution bis zur Gegenwart 17891889. I. Die Revolution und Napoleons I. Kaiser-Herrschaft 1789-1815. 138. Friedrich Wilhelm Ii. Die Revolution in Frankreich. 1. Friedrich Wilhelm Ii. Auf Friedrich Ii. (den Groen) folgte sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. 17861797. Er kam seinem groen

8. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 15

1907 - Leipzig : Freytag
15 Kriege hat Karl gefhrt. Aber er war nicht nur ein groer Kriegsheld, er war auch groß im Frieden. Er sorgte fr den Landmann wie fr den Kaufmann, besonders aber fr die Schulen. Vor Karl dem Groen gab es noch fast gar keine Schulen in seinem Reiche. Die wenigsten Menschen konnten lesen und schreiben. Karl aber berief gelehrte Männer an seinen Hof und grndete eine Schule, die ein Muster fr viele andere sein sollte. Der Kaiser selbst trat fters in die Schule, um sich von dem Flei und den Fortschritten der Kinder zu berzeugen. Dabei fand er einmal, da die Kinder der Vornehmen nicht so fleiig waren wie die der Abb. 5. Karl der Groe empfngt eine arabische Gesandtschaft. (Nach eine* Komposition von Franz Siemer in Mnchen. Ans Lohmehers Wandbildern f. d, gesch, Unterricht.) Geringeren. Darber wurde Karl zornig. Er lie die Fleiigen zu seiner Rechten treten und lobte sie; die Faulen aber muten sich auf seine linke Seite stellen, und er tadelte sie mit harten Worten. Viele von den fleiigen Schlern hat er spter zu hohen Stellungen erhoben. Karl selbst hatte in seiner Jugend keine Gelegenheit gehabt, das Schreiben zu erlernen. Deshalb versuchte er es noch in seinem Alter. Unter seinem Kopfkissen hatte er eine mit Wachs bestrichene Tafel liegen; darauf bte er sich nachts, wenn er nicht schlafen konnte. Doch seine wuchtige Faust wute besser das Schwert zu führen als den Griffel und die Feder. 2*

9. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 39

1907 - Leipzig : Freytag
39 Kriege hat Karl gefhrt. Aber er war nicht nur ein groer Kriegsheld, er war auch groß im Frieden. Er sorgte fr den Landmann wie fr den Kaufmann, besonders aber fr die Schulen. Vor Karl dem Groen gab es noch fast gar keine Schulen in seinem Reiche. Die wenigsten Menschen konnten lesen und schreiben. Karl aber berief gelehrte Männer an seinen Hof und grndete eine Schule, die ein Muster fr viele andere sein sollte. Der Kaiser selbst trat fters in die Schule, um sich von dem Flei und den Fortschritten der Kinder zu berzeugen. Dabei fand er einmal, da die Kinder der Vornehmen nicht so fleiig waren wie die der Abb. 13. Karl der Groe empfngt eine arabische Gesandtschaft. (Nach einer Komposition von Franz iemer in Mnchen. Aus Lohmeyers Wandbildern f. b. gesch, Unterricht.) Geringeren. Darber wurde Karl zornig. Er lie die Fleiigen zu seiner Rechten treten und lobte sie; die Faulen aber muten sich auf seine linke Seite stellen, und er tadelte sie mit harten Worten. Viele von den fleiigen Schlern hat er spter zu hohen Stellungen erhoben. Karl selbst hatte in seiner Jugend keine Gelegenheit gehabt, das Schreiben zu erlernen. Deshalb versuchte er es noch in seinem Alter. Unter seinem Kopfkissen hatte er eine mit Wachs bestrichene Tafel liegen; darauf bte er sich nachts, wenn er nicht schlafen konnte. Doch seine wuchtige Faust wute besser das Schwert zu führen als den Griffel und die Feder.

10. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 22

1907 - Leipzig : Hirt
22 berblick der die Brandenburgisch-Preuische Geschichte. er begraben. Seine Regierung dauerte von 1499 bis 1535. Durch Testament hatte er seinem zweiten Sohne Johann die Neumark mit der Residenz Kstrin verliehen. Das war gegen die Dispositio Achillea. Nach Johanns Tode fiel die Neumark wieder an das Stammland zurck. Aurfrst Joachim Ii. Joachim Ii. regierte von 1535 bis 1571. Seine Regierung fllt in die letzte Hlfte der Regierung Kaiser Karls V. und in diejenige des Kaisers Ferdinand I. Wichtige Ereignisse. Drei wichtige Ereignisse kennzeichnen diesen Zeit-abschnitt. Erstens trat der Kurfürst mit seiner Familie im Jahre 1539 zur evangelischen Kirche der. Seit 1539 gehrt unser Herrscherhaus dem evangelischen Bekennwisse an. Zweitens schlo Joachim einen Erbvertrag mit dem Herzoge Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlau in Schlesien, der mit einer Prinzessin aus dem Hause Hohen-zollern vermhlt war. Diesen Vertrag erklrte Kaiser Ferdinand L als König von Bhmen und Oberlehnsherr Friedrichs Ii. fr ungltig. Nach dem Aussterben des herzoglichen Hauses (1675) setzte sich daher sterreich in den Besitz der genannten Gebiete. Erst im 18. Jahrhundert brachte König Friedrich Ii. von Preußen in den Schleichen Kriegen die Rechte seines Vorgngers zur Geltung. Drittens empfing er vom Könige von Polen die Mitbelehnung der das Herzogtum Preußen. Infolge-dessen hatte der Kurfürst nach dem Aussterben der verwandten herzog-lichen Familie die nchste Anwartschaft auf das Herzogtum. Persnlichkeit. Kurfürst Joachim Ii. besa eine grndliche Bildung in den alten Sprachen und in der Volkswirtschaft. Seinen Gesichts-kreis hatte er durch Reisen erweitert. Im Jahre 1532 fhrte er das Reichs-Heer gegen die Trken und zeichnete sich durch Tapferkeit so sehr aus, da Kaiser Karl V. ihm eigenhndig den Ritterschlag erteilte. Man legte ihm den Beinamen Hektor bei, um seine Tapferkeit zu ehren. *) Aurfrst Johann Georg. Im Alter von 46 Jahren trat Johann Georg die Regierung an. Seine wissenschaftliche Ausbildung hatte er an der Universitt Frankfurt genossen; in ritterlichen Knsten war er wohlerfahren. Gegen den Aufwand der Brger erlie er strenge Verordnungen. Er teilte die Brger nach ihrer Berufsart in vier Rangklassen und schrieb genau vor, wie die Angehrigen der einzelnen Klassen sich zu kleiden htten, und wieviel sie bei den einzelnen Fa-milienfesten verausgaben drften. Er selbst ging mit dem Beispiele *) Hektor war der tapferste der Helden, die im Trojanischen Kriege Troja gegen die Griechen verteidigten.
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